Landleben: Handel und Logistik müssen Zeichen der Zeit erkennen

Zukunftsfähige Lösungen schaffen mehr Lebensqualität – Claus Huttner: „Gesellschaftlichen Wandel verantwortlich gestalten“

Bamberg, 12. November 2020. Landflucht war gestern. In den kommenden Jahren werden wir eine Aufwertung des ländlichen Raumes als Arbeits- und Lebenswelt erfahren. Für den E-Commerce- und Logistik-Experten Claus Huttner stehen Handel und Logistik damit vor einer großen Herausforderung: Sie müssen zukunftsfähige Lösungen entwickeln. „Leider“, so Huttner, „reagieren beide Branchen seit Jahren fast ängstlich auf den gesellschaftlichen und technologischen Wandel, anstatt ihre Aufgaben mutig und zukunftsgerichtet anzugehen.“

Die „Zukunft der Arbeit“ hat uns schneller erreicht, als dies noch vor wenigen Monaten absehbar war. Das ist das Credo von Managementberater Guido Bosbach und Dr. Ole Wintermann, Senior Project Manager bei der Bertelsmann Stiftung. Beide befassen sich beruflich mit der Zukunft von Arbeit und Demografie und mit zukunftsgerichteten Organisationsstrukturen.

Nach ihren Erkenntnissen birgt die Arbeitswelt der Zukunft für ländliche Regionen ein immenses Potenzial, so ihr Artikel „Landflucht war gestern“. Covid-19 bringe einen zusätzlichen Entwicklungsschub, der die ohnehin bestehenden Tendenzen zur Aufwertung des nicht-urbanen Raumes als Arbeits- und Lebenswelt beschleunigt und verstärkt.

Digitalisierung wertet ländlichen Raum auf

Dazu gehört die zwar langsam aber doch stetig verbesserte Breitbandversorgung auf dem Lande. Sie eröffnet den Menschen dort Zugang zu digitalen Bildungsangeboten und den virtuellen medizinischen und pflegerischen Diensten, die in den kommenden Jahren zunehmen werden. Überdies fasst ortsunabhängiges Arbeiten auch im verarbeitenden Gewerbe immer mehr Fuß, so die Fachleute. Die Arbeit im Homeoffice wird – nicht zuletzt aufgrund der guten Erfahrungen in der Corona-Krise – mehr und mehr zum Normalfall.

Hinzu kommt: In dem Maße, in dem der Online-Handel an Boden gewinnt, verliert die Innenstadt als Marktplatz an Bedeutung. In der Krise zeigt sich, dass die lokalen Einzelhändler und Gastronomen die wenigsten Probleme haben, die es schaffen, die digitale Plattform als Ersatz für die wegbleibende Laufkundschaft zu erkennen und zu nutzen.

„Handel und Logistik haben kein Konzept“

„Zu diesen Tendenzen, die vor allem der digitalen Entwicklung geschuldet sind, kommt ein starker gesellschaftlicher Trend“, meint der E-Commerce- und Logistik-Experte Claus Huttner: „Immer mehr junge Leute empfinden das Stadtleben mit seiner Hektik, seinem Konsumdruck und seiner Naturferne als nicht wünschenswert. Von den Kosten für eine vernünftige Wohnung ganz zu schweigen. Meines Erachtens werden wir in absehbarer Zeit feststellen, dass Leben auf dem Land wieder „in´ wird. Und es ist jetzt schon abzusehen, dass Handel und Logistik dann kein Konzept dafür haben.“

Dies sei umso bedauerlicher, als darin auch eine große Chance stecke. „Wir haben es mit einem Markt zu tun, der in den kommenden Jahren, wahrscheinlich sogar Jahrzehnten eine Menge Potenzial bietet.“ So geht aus dem dritten Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der ländlichen Räume hervor, den Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner am 11. November dem Kabinett vorstellte, dass zwischen Stadt und Land derzeit noch ein tiefer Graben klafft.

Supermarkt nicht fußläufig zu erreichen

Demnach können aktuell zwei Drittel der Bewohner auf dem Land den nächsten Supermarkt nicht fußläufig erreichen. Und beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner liegt der ländliche Raum um rund ein Drittel unter der städtischen Wirtschaftskraft.

„Es ist unsere Aufgabe als Logistiker und Partner des Handels, die flächendeckende Versorgung der Menschen auf dem Lande sicherzustellen. Dazu brauchen wir Lösungen, die diesem Trend gerecht werden und zugleich ressourcenschonend und umweltfreundlich sind. Leider sehe ich dafür bislang nicht einmal den Hauch eines Ansatzes. Stattdessen stecken Handel und Logistik seit Jahren im Reaktions-Modus, anstatt den Wandel aktiv mitzugestalten und die darin schlummernden Wertschöpfungspotenziale zu identifizieren.“

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Das BI-LOG Warenhotel bietet alle Dienstleistungs-Komponenten rund um moderne Logistik. Dazu gehören viele ursprünglich „Logistik fremde“ Aufgaben, die früher von den Unternehmen selbst übernommen wurden. Mit seinen Omnichannel Services realisiert das Unternehmen schon heute, was den Handel der Zukunft prägen wird: exzellente, IT-getriebene „Logistik“-Services, ohne Medienbrüche und über alle Kanäle hinweg. Zu den Kunden von BI-LOG gehören Loewe, Hersteller hochwertiger Consumer Electronics, das Textilunternehmen mister*lady, der Mobilfunkdienstleister Tele2 und die Lebensmittelkette Netto Marken-Discount. Geschäftsführer des BI-LOG Warenhotels ist Claus Huttner.

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